Geschichtswerkstatt

Neues von der Geschichtswerkstatt

Foto: Deutsche Fotothek

Ein großes Geschenk konnte die Geschichtswerkstatt im März von Frau Neubert aus Kreischa entgegennehmen.
Sie übergab uns zwölf gebundene Jahrgänge des historischen „Bote vom Wilisch“, und zwar die Jahrgänge 1897, 1913, 1916, 1917, 1918, 1919, 1920, 1923, 1925, 1928 und 1932. Es handelt sich hierbei um riesige gebundene Bücher. Damals erschien die Zeitung noch drei mal wöchentlich. Zum Jahreswechsel werden sie als Schenkung dem Kreisarchiv übereignet, damit sie dauerhaft bewahrt bleiben. Bis dahin möchten wir Interessierten die Möglichkeit geben, frei darin zu schmökern. Zu den Öffnungszeiten der Bürgerstiftung ist dies jederzeit möglich.

Nach und nach bauen wir uns ein eigenes Archiv auf, das schon jetzt einen umfangreichen Aktenbestand hat. Aber auch dies soll nicht im Verborgenen geschehen. Das Material kann von jedermann eingesehen, teilweise auch ausgeliehen werden. Sie sind eingeladen, gerne einmal darin zu stöbern!

Erwähnen möchten wir, daß die schriftliche Ersterwähnung von Wittgensdorf 1420 war, also im nächsten Jahr 600 Jahre her sein wird. Damit steht ein Jubiläum an. Wir bieten dazu gerne an, einen heimatgeschichtlichen Beitrag zu leisten.

Matthias Schildbach


Damals war‘s...

Mit dem Abriß des alten Mietshauses Dippoldiswalder Straße 14, neben dem Sportplatz, entstand eine helle, weite Baulücke. Von Lungkwitz kommend, hat man nun einen wunderschönen Blick auf die Kreischaer Kirche. Von diesem Standpunkt aus schuf um 1840 ein unbekannter Künstler die Vorlage für eine Lithographie, die heute noch im antiquarischen Fachhandel vertrieben wird.

Was geblieben ist, das ist die Perspektive auf die Kirche. Die Straße war damals mehr ein unbefestigter Weg und für „Bürgersteige“ gab es noch gar keine Ursache. Am Ort der heutigen Apotheke stand ein kleines Bauernhaus mit Werkstatt und Stall. Es war das erste Gemeindeamt und wurde erst 1965 abgerissen. Ganz vorn links im Vordergrund ist ein Gebäude der damaligen Ziegelei zu erkennen, die Ziegel aus der nahen Tongrube (heute Sportplatz) brannte. Der Weg dazwischen führte in die Ziegelei. Rechts, wo heute die Weinstube „Kreathieß“ ist, stand eine Mauer, die die Rittergutsbesitzungen abtrennte. Und weiter vorn – heute stehen dort die „Neubau“-Blöcke, befand sich der Gänseberg, wo ein hübsches Mädchen einst die Gänse des Rittergutes hütete... Sie wurde siebzig Jahre später zur Vorlage für den Gänselieselbrunnen.

Ihre Geschichtswerkstatt der Bürgerstiftung „Wir sind Kreischa!“
Matthias Schildbach

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